Stadt übernimmt 51 Prozent des Kelkheimer Stromnetzes

Die Stadt Kelkheim wird 51 Prozent am Kelkheimer Stromnetz halten. Die Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung war denkbar knapp, aber die Weichen für die Zukunft sind endlich gestellt. Die SPD Kelkheim freut sich über diesen Erfolg für die Stadt Kelkheim.

Von 2021 an wird die Stadt Kelkheim 51 Prozent am Kelkheimer Stromnetz halten. Den Rest wird die Süwag behalten. Die gemeinsame Gesellschaft wird das Stromnetz dann an die Syna als Betreiber verpachten. Für den Kelkheimer Stromkunden ändert sich nichts, jedoch lässt sich ein jährlicher Gewinn erwarten.

Viel wichtiger ist jedoch in Zeiten von Elektromobilität und prognostizierter Energiewende, dass sich die Stadt wesentliche Mitspracherechte gesichert hat. Kelkheim folgt damit dem Beispiel Hofheims, das seit 2014 überwiegend positive Erfahrungen mit der Netzübernahme gemacht hat.

Viele Jahre der Beratungen und der Weitergabe von Erfahrungen gingen dieser Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung voraus, so dass genügend Zeit und Gelegenheit für alle Stadtverordneten und Ausschussmitglieder war sich umfassend zu informieren. Umso mehr sind und waren einige Gegenargumente der Gegner dieses Vorhabens nicht nachvollziehbar. Die SPD Kelkheim sieht eben genau kein Risiko dieser Unternehmung in einem von der Bundesnetzagentur regulierten Markt, wie sich die CDU Kelkheims in der Kelkheimer Zeitung vom 26. September 2019 zitieren lässt. Wie sähe dieses Argument eigentlich aus, wenn es kein regulierter Markt wäre?

Auch das Argument vermeintlich fehlender Erfahrung und Expertise in der Stadt kann man so nicht gelten lassen. Man darf der Stadt und die sie vertretenden Bürgern hier ruhigen Gewissens mehr zutrauen als es die CDU an dieser Stelle tut. Gegenbeispiele wie in Hofheim und vielen anderen Kommunen tun hier ihr Übriges. Gänzlich verwundert hat die SPD Kelkheims ein Last-Minute-Gutachten aus den Reihen der FDP, verfasst von einem Mitglied der FDP und gleichzeitig Mitglied der Energiekommission. Diese Kurzstudie, wie sie vom Autor selbst benamt wurde, kommt wie erwartet zu einem abschlägigen Urteil. Nach so vielen Jahren der Beratung sei die die Fragestellung der Übernahme des Stromnetzes noch nicht entscheidungsreif.

Die SPD Kelkheim freut sich, dass die Mehrheit der Stadtverordneten sich von in letzter Sekunde gezündeten Nebelkerzen nicht verunsichern ließ und diesen Meilenstein für die Gemeinde Kelkheim richtig gesetzt hat.